Historisch gesehen ist das Bedürfnis nach einer sozialen Lebensstruktur sicher einer der ausschlaggebenden Gründe für die Entwicklung des Haushundes, so wie wir ihn heute kennen.
Die Lebensumstände von Hunden haben sich vor allem im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte massiv gewandelt. Ihrer Anpassungsfähigkeit ist es zu verdanken, dass sie heute zu den beliebtesten Haustieren zählen. Kein anderes Tier hat sich dem Menschen so angeschlossen wie der Hund.
Eine differenzierte Kommunikation und ein gefestigtes soziales Gefüge waren und sind ausschlaggebend für den Erfolg als Gemeinschaft.

Die soziale Struktur von Hunden ist ähnlich komplex wie die von Menschen. Es gibt verschiedene Hundetypen, die in der Lage sind bestimmte soziale Aufgabengebiete besonders gut zu betreuen. 
So kann man zu z.B. Hunde beobachten, die für gewöhnlich Ausschau halten. Andere, die im Auftrag eigenständig Aufgaben erledigen können. Welche, die besonders gut aufpassen und schützen und solche, die Entscheidungen treffen, rational handeln, Führungspersönlichkeiten sind. Man findet Haudegen und Sensibelchen, eine große Vielfalt mit vielen Facetten. Jeder Hund hat das Recht drauf als Individuum betrachtet zu werden.

Hunde haben eine differenzierte, in erster Linie auf Körpersprache und Mimik, aber auch auf olfaktorische Basis angelegte Form der Kommunikation, die im Zusammenleben mit Artgenossen außerordentlich wichtig ist.
Treffen zwei fremde Hunde aufeinander, so erfolgt ein Gespräch, das auf den verschiedenen Kommunikationsebenen basiert und die Hunde umfassend über die Persönlichkeit des Artgenossen informiert. Das Wissen um das eigene Temperament, die eigene soziale Funktion innerhalb einer Gruppe von Hunden ist ausschlaggebend für den weiteren Umgang miteinander.

Wir vergessen oft, wie schwierig es für einen Hund sein muss Menschen umfassend zu begreifen. Das Leben mit einem Hund zu teilen bedeutet für den Menschen, dass er eine absehbare Zeitspanne in Gemeinschaft eines Hundes verbringt. Für den Hund ist es gewöhnlich sein gesamtes Leben, denn er hat nicht die Möglichkeit sich eigenständig eine neue Lebensgemeinschaft zu suchen, wenn das bestehende Sozialgefüge nicht seinem Wesen entspricht.