Je gewichtiger sich die durch den Menschen geprägten Umwelteinflüsse darstellen, umso schwieriger wird es für Hunde ihre eigene Persönlichkeit in die Gemeinschaft einzubringen. Um sich entsprechend ihrer sozialen Kompetenzen zu verhalten, bleibt in unserer Gesellschaft kaum Raum. Meist ist ein hundetypisches Sozialverhalten unerwünscht, da es auch Aggression als Regulativ beinhalten kann um Positionen innerhalb einer sozialen Struktur einzunehmen, zu festigen und zu verteidigen. Umso schwieriger wird es bei gut erzogenen, fest in die menschliche Familienstruktur eingebundenen Hunde die ursprünglich vorhandenen sozialen Kompetenzen, die individuelle Persönlichkeit des Hundes, zu erfassen und zu beschreiben.

Ein Hund benötigt eine soziale Struktur um sich artgerecht entwickeln und leben zu können.
Er ist ein geselliges Lebewesen, dass grundsätzlich auch eine nicht zufriedenstellende Lebensgemeinschaft in Kauf nimmt um nicht solitär leben zu müssen.

Nur ca. 30% des Hundeverhaltens kann auf eine genetische Disposition zurück geführt werden. Der weitaus größere Anteil der Verhaltensweisen ist im weitesten Sinn das Ergebnis seiner Erfahrungen in der Vergangenheit. Das beinhaltet auch Erziehung, Habituation und Sozialisation. Die Anpassungsfähigkeit des Canis Lupus Familaris an die Lebensumstände des Menschen ist legendär und sicher einer der Hauptgründe, warum der Hund ein nicht wegzudenkender Teil unserer Kultur geworden ist. Es ist immer wieder erstaunlich wie gut sich Hunde arrangieren, wie flexibel sie sich verhalten, wenn die Umstände es erfordern.

Sozialen Strukturen zu erkennen ist keinesfalls einfach.
Um den Überblick zu behalten bedienen wir uns gerne Modellen oder Bildern, die dem Verständnis von komplexen Zusammenhängen dienen. 



In Bezug auf die Sozialstrukturen von Caniden, sind verschiedene Ansätze bekannt: Von der alten und allgemein als überholt angesehenen hierarchischen, lineraren Alpha und Omega Theorie, über die Kategorien der stabilen und instabilen Hunde, der extrovertierten und introvertierten Hunde (Baumann), der dominant und subdominant beurteilten Tiere einer Gruppe, der A und B- Stress-Typen (Gansloßer), der grünen /gelben/ roten Hunde, dem Teamplayer, Polizisten oder grauen Eminenz (Balser), Kopfhund und Seelchen (Bloch) bis hin den Eck- und Bindehunden, zum Modell der Rudelstellungen (Ertel)

Sie bieten lediglich eine Orientierung um eine hoch komplexe Form der Kommunikation und der sozialen Struktur bei Hunden anschaulicher zu machen und damit verständlicher und nachvollziehbarer für uns Menschen. 

Bei einer These handelt es sich lediglich um eine Annahme, die durch falsifizieren (den Versuch die Idee als unrichtig zu beweisen),  belastbar bestätigt oder widerlegt werden könnte. Ich verstehe Modelle als Möglichkeiten der Wahrnehmung, die den Blick schärfen, den Ausblick aus einer anderen Perspektive ermöglichen, den Horizont erweitern.

Diese Seite setzt sich inhaltlich mit dem Blickwinkel des Modells der Rudelstellungen auseinander. Ein sehr differenziertes Modell mit Aufgabenbeschreibungen im sozialen Bereich. Beschrieben sind (bislang) sieben Kompetenzen.
Empirische Erhebungen, wissenschaftliche Studien extistieren für dieses Modell nicht. Der eigentliche Wert begründet sich in der Beobachtung von Hunden in der Interaktion mit Artgenossen und/ oder Menschen um die Intension ihres Handelns zu ergründen.

Unsere Hunde haben uns  viel zu erzählen! 

bearbeitet durch 24style
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